Oberbau
Der Oberbau besteht aus mehreren Tragschichten und der Fahrbahndecke. Die Tragschichten sorgen für die Verteilung der Lasten auf den Unterbau, damit keine Schäden entstehen. Die Fahrbahndecke bildet den ebenen und möglichst verschleißfesten Belag einer Straße. Die Straßenoberfläche muss ein Quergefälle aufweisen, damit Wasser abfließen kann. In Kurven richtet sich das Gefälle nach den physikalischen Gesetzen. In Linkskurven geht das Gefälle also nach links, in Rechtskurven nach rechts. Die Frostbeständigkeit einer Straße wird durch eine Frostschutzschicht aus nichtbindigem Material sowie einer guten Entwässerung erreicht.
Der Aufbau des Oberbaus richtet sich nach der Bauklasse und weiteren Kriterien. Grundsätzlich gliedert sich der Oberbau in mehrere Tragschichten und die Fahrbahndecke. Die Dicke der einzelnen Schichten hängt unter anderem von der späteren Beanspruchung der Straße und der Region (Frostzone) ab. Auch kommt auf Brücken eine andere Bauweise zum Einsatz.
Für den Oberbau von Straßen mit Asphaltdecke kann beispielsweise folgendes vorgesehen werden:
Fahrbahndecke (Deckschicht)
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4 cm
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Binderschicht
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7 cm
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Bituminöse Tragschicht
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14 cm
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Schottertragschicht
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20 cm
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Frostschutzschicht
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34 cm
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Darunter folgt das Planum über das im Abschnitt Unterbau mehr nachgelesen werden kann.
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Für den Oberbau von Straßen mit Betondecke kann beispielsweise folgendes vorgesehen werden:
Betondecke
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26 cm
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Tragschicht
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15 cm
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Frostschutzschicht
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49 cm
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Darunter folgt das Planum über das im Abschnitt Unterbau mehr nachgelesen werden kann.
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Frostschutzschicht Die Dicke der Frostschutzschicht bemisst sich in erster Linie nach der Frostempfindlichkeit des Baugrunds und der Bauklasse einer Straße. Deutschland ist in mehrere Frostzonen eingeteilt. Je nach Frostzone muss die Frostschutzschicht mehr oder weniger dick sein.
Asphalt als Straßenbelag Asphalt ist der meistverwendete Belag für Straßen (Teer ist seit den 70er Jahren verboten, da er krebserregend wirkt.) Asphaltstraßen sind in der Standardausführung schnell und preiswert herzustellen, unterliegen allerdings einem höheren Verschleiß und werden bei höheren Temperaturen weich. Reiner Asphalt schmilzt bereits bei 30°C. Asphaltstraßen haben außerdem den Nachteil, dass sie durch Frosteinwirkung oft aufbrechen und dort Schlaglöcher entstehen.
Asphaltstraßen haben eine Lebensdauer von circa 10 bis 15 Jahren. Danach muss die Fahrbahndecke erneuert werden.
Asphaltdecken werden mit einem Straßenfertiger (umgangsparchlich auch als Teermaschine bekannt) eingebaut. Zuvor muss ein Führungsdraht für den Fertiger entlang der zu fertigenden Strecke gespannt werden, um eine möglichst gleichmäßig ebene Fahrbahn zu erhalten.
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 Straßenfertiger
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Beton als Straßenbelag Neben Asphalt wird Beton gerne für stark beanspruchte Straßen verwendet. Die Verwendung von Beton ist sehr kostspielig, dafür sind Betonfahrbahnen durch ihre lange Lebensdauer wirtschaftlicher und tragen durch ihre helle Fahrbahnoberfläche zur Verkehrssicherheit bei.
Betondecken werden auf größeren Flächen (Autobahn) mit einem Gleitschalungsfertiger eingebaut, der diese automatisch herstellen kann.
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 Gleitschalungsfertiger
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Beim Einbau einer Fahrbahndecke aus Beton sind folgende Arbeitsschritte zu beachten.
1. Der Beton muss eingebracht und gleichmäßig verteilt werden. 2. Die Oberfläche muss geglättet und der Beton verdichtet werden. 3. Anker und Dübel müssen versetzt werden, damit die Fahrbahn einen besseren Halt hat. 4. Die glatte Oberfläche muss aufgeraut werden. 5. Der Beton muss vor rascher Austrocknung geschützt werden, um Risse zu vermeiden. 6. Fugen müssen so früh wie möglich in den Beton geschnitten werden.
Etwa 2 Tage nach Einbau der Betondecke werden sogenannte Scheinfugen quer über die Fahrbahn geschnitten (nicht durchgeschnitten), um zu verhindern, dass durch Ausdehnung oder Zusammenziehen der Betondecke Risse entstehen.
Beton erreicht seine volle Belastbarkeit nach 28 Tagen (auch wenn er anschließend noch weiter aushärtet). Für den Verkehr freigegeben werden Betonstraßen in der Regel 7 Tage nach Einbau der Betondecke, da diese dann zu etwa 70 % ausgehärtet ist.
Betondecken haben den Nachteil, dass sie bei den Scheinfugen durch Setzung durchbrechen können und somit einzelne Betonplatten entstehen, die sich unterschiedlich setzen und verschieben können. Im ungünstigsten Fall können sie sich sogar überlagern. Bei falscher Bauausführung (Besenstrich quer) sind Betonfahrbahnen sehr laut und für lärmsensitive Bereiche bedenklich.
Unterbau Entwässerung
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